Vom 23. bis 26. Mai 2010 haben wir auf verschiedenen, herrlichen Wanderungen im
Oberwallis viele Blumen und Postkartenmotive entdeckt. Lasst Euch selbst davon
inspirieren, diese Region zu besuchen.
Wir sind am Sonntag früh abgefahren und am Mittag bereits
im Jägerheim
in Ausserbinn angekommen. Also stand uns noch ein halber Tag zur
Verfügung. Flugs entschieden und umgezogen ging’s schon los.
Zunächst in Richtung Binn,
bis kurz vor dem Strassentunnel der Weg rechts in Richtung Hockmatta
und Grengiols abzweigt. Auf einem Zickzackweg geht es
hinunter in die Schlucht der Binna und über die
Römerbrücke.
Häufige Blume am Wegesrand: die Buxbaumblättrige
Kreuzblume
Im Hintergrund die Flanke des Rhonetals
unterhalb Bettmeralp und Riederalp.
Blick über die Schlucht der Binna
hinüber nach Binnachra.
Kirschen, Äpfel und Birnen blühen gleichzeitig. In
Ernen blühten neben den letzten Forsythien bereits die Rosen und Goldregen.
Das Brandknabenkraut ist eine der vielen Kostbarkeiten
am Hügel von Grengiols.
Aber berühmt ist der Ort für die Grengier
Tulpen, die es nur hier gibt. Noch nicht mal sechs Stunden im Wallis und schon
geht ein lange gehegter Wunsch in Erfüllung. Rechts im Hintergrund erkennt man
übrigens Ernen.
Glücklich steigen wir hinunter zum Bahnhof, um in Fiesch noch das letzte Postauto zurück nach Ausserbinn zu
erwischen.
Am nächsten Tag beschliessen wir, über die alte
Strasse nach Binn und weiter nach Im Feld und wieder
zurück zu wandern.
Das steile Gelände und der bröcklige Schiefer machten
den Zugang zum Binntal besonders im Winter sehr
gefährlich, bis ein Tunnel quer durch den Berg gebaut wurde. Auch die alte Strasse besass schon einige
kurze Tunnels.
In der Schlucht wächst natürlich auch eine besondere Blume:
die Walliser Levkoje (Matthiola valesiaca)
Die kleine Kugelblume ist wesentlich häufiger.
Eidechsen sind am Sonnenhang nicht selten. Wir haben
sogar Smaragdeidechsen gesehen.
Bäche haben an einigen Stellen alle Erde und Pflanzen
von den Felsen gewaschen. Umgekehrt sehen wir oft Kalksintherablagerungen
/ Tuffsteine, denn das Wasser ist hier sehr kalkhaltig.
Als wären wir noch höher im Gebirge, so klammern sich
Blumen und Zwerggehölze in die Felsritzen.
Mehlprimeln stehen an mageren, humosen und feuchten
Standorten.
Die Kirche von Binn steht
erhöht ausserhalb des Dorfes vor den dramatischen Felswänden der Twingischlucht.
Das Dorfbild von Binn ist
intakt.
Durch die späte Mahd sind auch die fetten Wiesen noch
blumenreich. Dazwischen finden sich steile, steinige Partien, die nur mit
Ziegen beweidet werden und besonders artenreich sind. Entsprechend kann man
auch eine ungewohnte Vielzahl von Schmetterlingen beobachten.
Das Holunderknabenkraut blüht häufig blassgelb, aber
dazwischen gibt es immer wieder purpurfarbene Exemplare.
Am dritten Tag besuchen wir den Pfynwald,
seines Zeichens der grösste Föhrenwald der Schweiz und Sprachgrenze mitten im
Wallis.
Die Seen besitzen alle kristallklares
Wasser.
Wir haben zwar Federgras gefunden, Berberitzen,
Wintergrün und einige wenige Orchideen, aber mit den bunten Bergwiesen kann
dieses Schutzgebiet nicht konkurrieren.
Am gleichen Tag wandern wir noch von Binn nach Heiligkreuz, weil uns andere Hotelgäste von den
Blumen dort erzählt haben.
Schwefelanemone
Hummel auf stengellosem Enzian
Der wohlriechende Salomonssiegel
Blauer Lattich
Das Kirchlein von Heiligkreuz
Auch am Abreisetag haben wir es uns nicht nehmen
lassen, noch eine Tour zu machen. Diesmal praktisch vor der Haustüre in den
Hängen über Ausserbinn.
Prächtige Helmorchis
Männliche Orchis
Die Wiese blüht sommerlich, aber die Bäume sind erst
am austreiben.
Siebenpunkt auf Wiesensalbei. Der Käfer wurde immer
wieder von der Ameise am unteren Bildrand attackiert.
Dichternarzissen
Ehringer Kuh, eine Walliser Rasse
Paradieslilie
Mückenhandwurz
Teufelskralle
Rest eines ehemaligen Bewässerungskanals
Wiesenstiefmütterchen
Schwalbenschwanz (Bildausschnitt)
Esparsette
PS:
Mit Ausnahme des Tulpenbildes sind alle diese Fotos
mit der Zigarettenschachtel-kleinen Panasonic DMC-TZ7 entstanden! Im Gegensatz zur
Spiegelreflex sind damit tolle Makroaufnahmen quasi „im
Vorbeigehen“ möglich.